Was ist für euch Freiheit?

RyzA

PCGH-Community-Veteran(in)
Hallo!


Für mich in erster Linie das die Gedanken die frei sind. Und die Fantasie. Die Freiheit Entscheidungen zu treffen.
Die freie Meinungsäußerung. Aber natürlich im Rahmen der Gesetze. Dazu gehören keine Beleidigungen, Leugnungen und Hetze.
Sich frei bewegen können. Zu Fuß. Mit dem Fahrrad. Oder mit dem Auto wenn man "cruised". Oder z.B. mit dem Flugzeug wenn man die Möglichkeit hat.
Unabhängigkeit in Bezug auf Süchte. Selbstständigkeit ist auch eine Form der Unabhängigkeit. Sowohl beruflich als privat.
Manche fühlen sich auf Konzerten frei. Das kann ich aber nicht nachvollziehen. Weil man da ja dicht und zusammengeengt mit anderen da rumsteht. Zumindest körperlich ist das eine starke Einschränkung.
Ängste schränken auch ein. Sich frei von übermäßigen und unbegründeten Ängsten zu machen.

Was sind für euch die wichtigsten Freiheits-Aspekte?:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Freiheit ist für mich auch, so abgesichert zu sein, dass ich im schlimmsten Fall "weich falle". Also dass ich z. B. bei Jobverlust nicht vor dem völligen Nichts stehe, dass ich nicht direkt meine Organe verkaufen muss, um mich selbst und meine eventuelle Familie ganz rudimentär über die Runde zu bringen. So gesehen ist Freiheit auch, nicht völlig der Willkür eines Arbeitgebers oder eines wildgewordenen Marktes ausgeliefert zu sein.

Rechtssicherheit, ökonomische bzw. sozialstaatliche Absicherung, das sind in der gesellschaftlichen Realität (und nicht nur als abstrakt-philosophisches Geschwafel) angewandte Aspekte von Freiheit. Aber natürlich kommen noch viele weitere dazu, u. A. welche die RyzA schon angesprochen hat.
 
Meinungsfreiheit per se liegt bei mir auch ganz vorne an.
Diese hat leider weltweit in der corona-Zeiten Einschnitte auch in Demokratien erleben müssen.

Darüber hinaus und für mich noch wichtiger, dass ich das tun und lassen kann, was ich möchte.
Trotz aller Unzulänglichkeiten präferiere ich z. B. die nominal größere Freiheit in den USA gegenüber jener in Europa.

Soziales Netz im weitesten Sinne ist mir egal.
Ich brauche weder eine staatl. Rente noch Sozialhilfe im hypothetischen Fall der Arbeitslosigkeit.

Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, zumindest bereite ich es derzeit so vor, werden wir in 4-5 Jahren in die Nähe von Bigfork, Montana ziehen. Da bin ich dann 62 und werde noch kleinere Bäume ausreissen können... :D
 
Und was ist für euch "Selbstverwirklichung"?

Der Begriff wird ja oft im Zusammenhang mit beruflichen Erfolgen genannt. Oder Berufen zu denen man sich wirklich berufen fühlt und die einen liegen und Spaß machen.

Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, „das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen“ (Oscar Wilde), sowie – damit verbunden – die möglichst umfassende Ausschöpfung der individuell gegebenen Möglichkeiten und Begabungen (Talente).

aber der Begriff wird auch kritisch gesehen:

Nach Ansicht des deutschen Zukunftsforschers Horst Opaschowski ist Selbstverwirklichung ein „Privileg für Minderheiten“. Durch ihre Arbeit konnten sich 1999 rund 40 % der Selbstständigen in Deutschland im Beruf selbst verwirklichen, während es bei den Arbeitern nur 20 % waren. Er sieht Selbstverwirklichung als subjektiven Begriff. Häufig werde Selbstverwirklichung in den privaten Bereich verlagert.
Quelle: Selbstverwirklichung - Wikipedia

Wenn man das nur auf die Arbeit bezieht vielleicht. Aber für mich gehören dazu auch Hobbys. Vor allem künstlerische .
 
Freiheit:
Freiheit ist nicht, das man tun kann was man will, sondern dass man nicht tun muss, was man nicht will. Ich betrachte mich daher obwohl ichs "offiziell" bin nicht wirklich als frei. Denn ich muss arbeiten gehen, mich um Familie, Haus, etc. kümmern und so weiter. Natürlich zählt das nicht alles unter "nicht wollen" (manches daran mache ich ja gerne) - aber echte freie Zeit ist viel weniger als man in dem Zusammenhang meist glaubt. Vielleicht ein paar Stunden pro Woche die nicht Hamsterrad sind sozusagen.

Selbstverwirklichung:
Freiheit war dass man tun und vor allem lassen kann was man will. Selbstverwirklichung ist, wenn man in dem besser werden will, was man gerne tut.
Anderer Ansatz: Selbstverwirklichung ist der Versuch sein Leben so zu leben, dass es nicht egal war ob man gelebt hat oder nicht.


Ich fürchte das sind beides Themen in denen jeder seine Eigene Definition finden muss. Das da oben ist nur, was mir spontan persönlich dazu eingefallen ist. :ka:
 
Freiheit ist nicht, das man tun kann was man will, sondern dass man nicht tun muss, was man nicht will. Ich betrachte mich daher obwohl ichs "offiziell" bin nicht wirklich als frei. Denn ich muss arbeiten gehen, mich um Familie, Haus, etc. kümmern und so weiter.
Nicht wollen ist immer so ne Sache. Schreibt dir wer unter Androhung von irgendwas vor, dich um deine Familie, Haus etc. zu kümmern?
 
Freiheit:
Freiheit ist nicht, das man tun kann was man will, sondern dass man nicht tun muss, was man nicht will. Ich betrachte mich daher obwohl ichs "offiziell" bin nicht wirklich als frei. Denn ich muss arbeiten gehen, mich um Familie, Haus, etc. kümmern und so weiter. Natürlich zählt das nicht alles unter "nicht wollen" (manches daran mache ich ja gerne) - aber echte freie Zeit ist viel weniger als man in dem Zusammenhang meist glaubt. Vielleicht ein paar Stunden pro Woche die nicht Hamsterrad sind sozusagen.
Ja Freizeit finde ich auch sehr wichtig. Das ist ein kostbares Gut.
Ich kenne welche die opfern sich nur noch für ihre Berufe auf.
Klar muß man Geld verdienen, aber viele haben auch einen hohen Lebensstandard, den sie halten oder noch mehr erhöhen wollen. Obwohl weniger oft auch reichen würde.
Ich kenne ein kinderloses Ehepaar mitleren Alters. Die sind nur am malochen.
Soviel das sie sogar mehrmals ihren Hochzeitstag vergessen haben. Das finde ich sehr traurig.
Eigentlich verdienen sie sehr gut und könnten mit weniger Stunden auskommen.

Selbstverwirklichung:
Freiheit war dass man tun und vor allem lassen kann was man will. Selbstverwirklichung ist, wenn man in dem besser werden will, was man gerne tut.
Was eine Art "Streben nach Perfektion" ist. Wie auch schon in SciFi-Geschichten und Filmen beschrieben und gezeigt wurde. Auch von künstlicher Intelligenz.


Anderer Ansatz: Selbstverwirklichung ist der Versuch sein Leben so zu leben, dass es nicht egal war ob man gelebt hat oder nicht.
Es ist nie egal ob man gelebt hat. ;)



Absolute Freiheit gibt es eh nicht. Man ist immer von irgendetwas abhängig.

Und in wirklich armen Ländern stellen sich viele Menschen diese Fragen wohl auch nicht.
Das sie zusehen müssen wie sie überleben. Also ganz existenziell.
Deswegen kann man in "überleben" und "leben" unterscheiden. Letzteres ist ein Luxus unserer Gesellschaft.
 
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Nicht wollen ist immer so ne Sache. Schreibt dir wer unter Androhung von irgendwas vor, dich um deine Familie, Haus etc. zu kümmern?
Vorschriften und Zwänge sind nicht die einzigen Dinge die jemanden dazu bringen etwas zu tun was er nicht will.
Klar kann ich sagen "was interessiert mich ob meine Heizung gewartet/repariert wird". Keiner zwingt mich dazu. Nur friere ich im Winter am Boden fest wenn ichs nicht mache. Also krabbele ich jedes Jahr in meinen Heizkessel zum putzen und Filterwechsel usw. dass wir warm haben. Der Job ist wirklich nicht geil aber muss gemacht werden.

Und es gibt auch Vorschriften für alles und jeden (immerhin sind wir in Deutschland :fresse: ). Etwa die tolle Grundsteuererklärung. Da haben Millionen von Leuten einschließlich mir bestimmt gaaaanz viel Lust drauf (gehabt).
 
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Klar kann ich sagen "was interessiert mich ob meine Heizung gewartet/repariert wird". Keiner zwingt mich dazu. Nur friere ich im Winter am Boden fest wenn ichs nicht mache. Also krabbele ich jedes Jahr in meinen Heizkessel zum putzen und Filterwechsel usw. dass wir warm haben. Der Job ist wirklich nicht geil aber muss gemacht werden.
Du könntest das auch einen Heizungsbauer machen lassen. Ok, kostet dann eben Geld. :ugly:
 
Das is ja die Form von "Unfreiheit".
Klar kann ich mir frei aussuchen ob ich das Ding selber warte oder nen Handwerker dafür bezahle. Aber es muss irgendwie passieren - und es beinhaltet zwingend unfreiwillige Arbeit für mich, entweder selbst den Kopf reinstecken oder halt Geld verdienen dass ein anderer es für mich macht.

Da gäbe es eine seltene Ausnahme: Menschen, die einen Job haben der erstens sehr gut bezahlt ist und zweitens für sie keine Arbeit ist weil es entweder WIRKLICH keine Arbeit ist (Einkommen durch Kapitalerträge beispielsweise) oder weil die Leute ihren Job so gern machen dass sie ihn sowieso machen würden ("Ich mach nix mehr für Geld was ich nicht auch ohne Bezahlung machen würde"). Das ist aber die absolute Ausnahme.

Und: wir reden hier nur von finanzieller Freiheit. Die ist (bestimmt) schön aber sicher nicht alles worauf es bei dem Thema ankommt.
 
Das is ja die Form von "Unfreiheit".
Klar kann ich mir frei aussuchen ob ich das Ding selber warte oder nen Handwerker dafür bezahle. Aber es muss irgendwie passieren - und es beinhaltet zwingend unfreiwillige Arbeit für mich, entweder selbst den Kopf reinstecken oder halt Geld verdienen dass ein anderer es für mich macht.
Es ist "Unfreiheit" wenn du es widerwillig machst. :ugly:
Da gäbe es eine seltene Ausnahme: Menschen, die einen Job haben der erstens sehr gut bezahlt ist und zweitens für sie keine Arbeit ist weil es entweder WIRKLICH keine Arbeit ist (Einkommen durch Kapitalerträge beispielsweise) oder weil die Leute ihren Job so gern machen dass sie ihn sowieso machen würden ("Ich mach nix mehr für Geld was ich nicht auch ohne Bezahlung machen würde"). Das ist aber die absolute Ausnahme.
Das Optimum wäre, wenn jeder sein Hobby zum Beruf machen könnte. Also das was einen wirklich liegt und Spaß macht. Aber für die meisten Menschen ist Arbeit nur Mittel zum Zweck.
Und: wir reden hier nur von finanzieller Freiheit. Die ist (bestimmt) schön aber sicher nicht alles worauf es bei dem Thema ankommt.
Die anderen Ebenen wurden hier ja auch schon im Thread genannt.;)


Edit: Mich würde auch mal die Meinung von @seahawk zum Thema interessieren.
 
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Ich betrachte mich daher obwohl ichs "offiziell" bin nicht wirklich als frei. Denn ich muss arbeiten gehen, mich um Familie, Haus, etc. kümmern und so weiter.
Das erinnert mich wieder sehr an mein altes Signatur Zitat von Kris Kristofferson: "Freedom is just another word for nothing left to loose."
DIE Form von Freiheit wollte ich gar nicht haben.
Tatsächlich sehe ich meine gewünschte Freiheit auch eher bei der (wahrscheinlich sehr deutschen) Sicherheit von @HenneHuhn . Generell die Gewissheit ich könnte auch anders Leben als heute, aber ich will gar nicht.
 
In der Schule hatte eine Lehrein zu uns mal gesagt:
"Mit absoluter Freiheit kann der Mensch gar nicht umgehen."

Weil es eben auch eine Art Leere bedeutet.
Wahrscheinlich, wie es nicht schön wäre, ewig zu leben.
Mit dem Wissen dass das Leben von Anderen endlich ist.
Wenn dann müssten alle ewig leben, was aber total unrealistisch ist.
 
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