Mir gefällt die Reboot Lara deutlich besser als die baldige neue.
Wirkt viel menschlicher.
Das ist halt eine andere Person, aber nicht Lara Croft. Ich bin froh, dass Survivor Lara ad acta gelegt wird. Endlich bekommen wir vielleicht wieder ein richtiges Tomb Raider, keine peinlichen Daddy Issues die wir dank der amerikanisierten Jolie Filme ständig vertreten haben. Dazu diese schwermütige Melancholie und anderes Geseier, was nur zum augenrollen ist. Und erst recht keine dämlichen Side-Kicks oder best friends.
Die klassische Lara Croft hat sich von ihrer archaischen, aristokratischen Familie abgewandt, wurde sogar verstoßen, hat ihr eigenes Ding gemacht und sich alles selbst aufgebaut. Einfach Bad Ass, was ihr eben auch dieses ikonische verlieh, was bis heute nachklingt. Der Scharfzüngige denkt vor allem an die Oberweite, aber missachtet, dass TR eine riesige weibliche Fanbase aufgebaut hat, die von der Stärke der Frau fasziniert waren und damit zum Gaming fanden. Daddy Issues Survivor "Lara" ist ein kompletter Rückschritt zu einem typischen Stereotypen.
Viel wichtiger wird allerdings das Gameplay werden. TR lebte von Abenteuern, Rätseln, Jumping-Puzzle, die mystische Atmosphäre der Gräber, Höhlen usw. Alles wurde in Survivor hingerichtet. 2013 hatte dieses Gefühl mit der legendären Yamatai-Insel, aber was wurde mit gemacht? Deckungsshooter, Respawngeballer bis zum Schluss. Einfach nur ein Pleaser der Generation CoD. Rise war kaum besser, aber was sollte die Szenerie? Russenbunker, Brutalismusschick? Die einzige legendäre Stadt ist eine Sache von 5 Minuten, richtig schwach. Dazu dieses schreckliche Mapbuilding. Anstatt die paar besseren Ideen in die Mainstory zu bauen, ploppt dann als kompletter Immersionszerstörer OPTIONAL CHALLENGE auf. Was soll der MMO, bzw. Ubisoft Quatsch in einem Singleplayer, anstatt alles zusammenzuschreiben?
Shadow machte mir sogar Hoffnung, auch wenn der Dschungel eher lahm wirkte, waren die Gräber und Level deutlich kreativer gestaltet, auch Stealth wurde deutlich verbessert. Auch hier gilt allerdings, dass die DLC Gräber richtig gut waren und das Hauptspiel deutlich aufgewertet hätten. Optional verschwendet.
Das einzige was CD wirklich gut hinbekommen hat ist, dass sich alles sauber steuert, Gunplay ist gut, klettern gut, stealth ordentlich. Ich bin zwar nostalgisch was Tank Controls angeht und komme auch im Remaster gewohnt perfekt mit zurecht, aber das und Auto-Aim ist natürlich was für die Vergangenheit, das braucht keiner mehr heute. Aber das heißt eben nicht, dass TR zu einem Uncharted Clon mit 90% Actionfokus hätte mutieren müssen.
Bisher muss CD deshalb zeigen, dass sie wirklich ein richtiges TR bauen können. Anniversary war effektiv das einzige was man als solches bezeichnen kann, aber das basiert eben auf fertigen Ideen die man kreativ reinterprätierte. Der Rest ist ehrlicherweise für die Tonne als TR Nachfolger. Ich hoffe, dass sie das gute von Shadow nehmen und weiter ausbauen und wir kein 4. Survivor Spiel in Disguise sehen, weil CD keine Eier hat sich weiterzuentwickeln.