Russland

Andreas1975

Freizeitschrauber(in)
Um unserer Eule eventuell das Leben zu erleichtern und den Ukraine Thread zu entlasten. Ein Thread zur Wirtschaft Gesellschaft Entwicklung Zukunft und alles was nicht in den Ukraine Thread gehört.
Eventuell ist es der Moderation möglich die letzten Beiträge im Ukraine Thread die Wirtschaft betreffend hier über zu führen.
Dankeschön.


Russland hat eine geringe Staatsverschuldung hat derzeit, durch den Krieg getrieben staatlich Finanziert, eine starke Wirtschaft. Dennoch wird es für Russland nachdem Anleihen nicht bedient wurden fast unmöglich sich Geld auf dem Finanzmarkt zu leihen.
Ich gehe davon aus das die in den nächsten Jahren auslaufenden Anleihen nicht bedient werden können.

Zitat:
"
Russland Anleihen
Hier erhalten Sie eine Übersicht über die Kredit-Aufnahmen von Russische Foederation über den Kapitalmarkt.

Zur Zeit sind Russland Anleihen mit Fälligkeiten vom 22.05.2024 bis 23.06.2047 erhältlich mit Kupons, die bis 12,75% reichen.

Insgesamt beträgt das ausstehende Volumen bei Russland Anleihen 8,392 Bio. Euro.

In den kommenden 5 Jahren werden davon 5,372 Bio. Euro fällig."

An anderer Stelle habe ich gesagt, dass Russland bei Wegfall durch die Kriegswirtschaft in die Staatspleite rutscht. Sprich ein Frieden ist für Russland derzeit auch aus wirtschaftlichen Gründen keine Option. Lukrative Absatzmärkte sind derzeit verbrannt. Alternative Märkte bieten nicht die Einnahmen und auch nicht die benötigten Devisen. Selbst mit diesen für Russland freundliche Staaten wird es immer schwieriger Geschäfte abzuwickeln. Die Sanktionen auf den Finanzmärkten scheinen doch ihre Wirkung zu entfalten.
Meiner Meinung wird diese Entwicklung, auch nach einem wie auch immer gearteten Frieden mit der Ukraine, Russland wirtschaftlich auf lange Zeit stark zurück werfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das was ich an anderer Stelle schon geschrieben hatte. Der Krieg treibt die Wirtschaft, aber was kommt anschließend.

Zitat:
"Ob diese Sanktionen jedoch langfristige Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben, ist fraglich. Trotz hoher Militärausgaben und gesunkener Einnahmen aus dem Export fossiler Energieträger im vergangenen Jahr, wird die russische Wirtschaft wohl auch dieses Jahr wachsen. Die Steuereinnahmen sprudelten im ersten Quartal 2024, sowohl aus dem Öl- und Gasgeschäft als auch in den meisten anderen Bereichen. „Putin wird das Geld für den Krieg nicht ausgehen. Für die russische Wirtschaft stellt sich eher die Frage, was nach dem Krieg kommt, da sie momentan vollkommen von ihm abhängig ist“, analysiert wiiw-Ökonom Astrov."
 
Wieso sollte es für Russland eine Staatspleite bedeuten, dass lukrative Absatzmärkte verbrannt sind? Diesen Absatz hat man doch jetzt auch nicht und die Kriegswirtschaft rotiert zwar fleißig, aber die Kraft dafür erhält sie ja nicht durch den Krieg. Putin könnte die gleiche Staatsknete auch durch Infrastrukturporgramme, Bildung oder für den Wiederaufbau der Ukraine in Bewegung setzen und so die Beschäftigungsquote hoch halten.

Was Russland halt, wenn es so weiter wirtschaftet, auch nach einem Wegfall von Sanktionen nur eingeschränkt machen könnte: Teure Produkte importieren. Da könnte es den Russen ähnlich gehen, wie den Deutschen in den frühen 40ern, nur ohne harten Cut: Das Geld des Regimes taugt nur dafür, es auf die Bank zu legen, aber es gibt niemandem, der einem dafür etwas gibt. Respektive nur zu solchen Wucherpreisen, dass man von minimalem Wert sprechen muss.
Aber das ist halt kein wirtschaftlicher Rückschritt gegenüber "mir gibt keiner was, weil er durch ein Kriegsgebiet liefern müsste", eine Fortführung der heutigen Misere müsste wirtschaftlich stabil sein.

Nur Innenpolitisch hätte Putins Regime ein Problem, wenn es nicht die pösen westlichen Sanktionen als Grund für jeden Missstand anführen kann. Aber ganz ehrlich: So unpolitisch, aber patriotisch wie die meisten Russen sind (oder zumindest sein sollen) wäre das im Vergleich zu "ach übrigens: Den von mir angezettelten Krieg haben wir haushoch verloren" wohl das kleinste Problem. Zudem ist es eins, dass sich nicht vermeiden lässt. Nicht einmal mit einem Sieg in der Ukraine. Auch Russland kann einen Krieg nicht ewig führen und wenn man danach isoliert ist, ist man danach isoliert. Wenn dadurch Unmassen Rubel, die bislang aus dem Bankkonto des Staats über Fabriken und Löhne auf Bankkonten von Arbeitern wandern, weil es eh nichts zu kaufen gibt, freigesetzt werden, dann gibt es unvermeidbar eine Inflation. Nächstes Jahr, 2030 oder 2040 macht da keinen Unterschied.

Umgekehrt sollte es sehr im Interesse Russlands liegen, möglichst schnell wieder freien Marktzugang zu bekommen. Noch kann man Öl und Gas gut verkaufen und dafür vielleicht irgend eine Form zukunftstauglicher Industrie aufbauen.
 
Dennoch wird es für Russland nachdem Anleihen nicht bedient wurden fast unmöglich sich Geld auf dem Finanzmarkt zu leihen.
Warum und wozu?
Zuerst einmal hat Russland auf die Sanktionen reagiert und wird weiter reagieren.


Weiter wird der Handel auf die jeweiligen Währungen umgestellt. Rupien, Rimimbi/ Yuan, usw. Was für viele Länder natürlich willkommen ist.
Russland verkauft Rohstoffe und Waren, erhält dafür Geld und Waren.
Mit westlichen Partnern, gibt es Möglichkeiten in Devisen zu handeln.
Dabei sollte man sehen das russische Bürger Rubel verdienen und damit ihren Unterhalt bestreiten.
Der Rubelkurs ist dabei ziemlich egal, wenn es um den Bedarf des täglichen Lebens geht.

Das ist Russlands Aussenhandelsbilanz.

Russland liegt hier auf Platz 3 Weltweit.

Muss aber nicht wie andere, erhebliche Mittel für Rohstoff, Energie und Nahrungsmittelexporte ausgeben.

Importe im Wert von rund 300Mrd, während Deutschland rund 1300 Mrd für Importe ausgibt

Statt im Westen, kaufen sie jetzt im Osten. Was gibt es dort nicht?
Gleichzeitig reduzieren beide Handelspartner ihre Abhängigkeiten vom Dollar und entkoppeln sich dadurch teilweise .

Russland führt weiter den Aufbau eigener Produktionenlinien fort, um sich von Importen unabhängiger zu machen.
Vieles wurde durch maximales Profitstreben in den 90er und 2000ern fast zerstört.
ZB Fugzeugbau. Jetzt wird massiv investiert und mehrere Typen bewegen sich in Richtung Serie, komplett aus russischen Teilen produziert. Einige Typen werden in der Produktion hochgefahren.
Das kann nicht einmal China und verbaut im chinesischen Flugzeug, westliche Komponenten.

Durch die Sanktionen, durfte Siemens vor Jahren keine Turbinen mehr liefern. Die bauen die Russen jetzt selber, wie auch Lokomotiven, oder Hochgeschwindigkeitszüge, für die neue Strecke Moskau Petersburg.

Dieses Projekt finde ich beeindruckend. Novatek baut hier schwimmende Anlagen, wobei die Auftriebskörper aus Beton hergestellt werden, um Gas zu verflüssigen.Fertiggestellt, schleppt man die Anlagen an den Einsatzort.

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Das ist eines von vielen Projekten in der russischen Wirtschaft.

Siemens war gut aufgestellt, aber jetzt bauen sie alleine.

Wenn Russland seine Kohle in eigene Produkte steckt, sind sie ein Faktor, mit dem man rechnen muss.
Diese Wirtschaftsprojekte, von oben gefördert , sind überall zu sehen und wird zu einer immer größeren Unabhängigkeit führen.
 
Russland wird insgesamt nicht unabhängiger, sondern sehr abhängig von China.
Natürlich gibt es im Westen nichts was Russland gebrauchen könnte. Was auch? Interessant ist ja, dass China nicht die Dinge, welche es aus dem Westen benötigt, aus Russland bezieht.


Trennung



Nun scheint die Befürchtungen welche Schweden hätte ja doch nicht aus der Luft geholt gewesen zu sein.

"In Russland ist ein Regierungsdokument veröffentlicht worden, in dem eine Anpassung der Seegrenzen im Finnischen Meerbusen und an der Exklave Kaliningrad angekündigt wird. Kurz darauf ruderte der Kreml zurück, doch Schweden, Finnland und Litauen sind alarmiert."

Nun hat Herr Peskow, dass ist der Herr welcher für Herrn Putin spricht, dass ganz natürlich dementiert.
Ich denke da gerade an "Grüne Männchen" sowie an die Aussage "es gibt keine Angriffspläne gegen die Ukraine ".
Aber in diesem Fall ist natürlich alles anders. Das Dokument wurde ja auch schon offline gestellt.

Hier der Artikel der Moskau Times

Hier übrigens ein anderer Interessanter Artikel. Hier geht es um Geldflüsse bzw das diese Flüsse derzeit nicht fließen da diese blockiert sind. Aber das wird einen autonomen Staat und deren Unternehmen vermutlich nicht stören. Warum auch.
 
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Na so ziemlich beste Freunde.

"Denn Russlands Ferner Osten war einst chinesisch. Einige nationalistisch gesinnte Chinesen fordern deshalb: Gebt uns unser Land zurück! Und gerade jetzt scheint der richtige Zeitpunkt, denn Russland ist durch den Ukraine-Krieg wirtschaftlich geschwächt und das Land konzentriert sich militärisch auf den Westen."
 
Na so ziemlich beste Freunde.

"Denn Russlands Ferner Osten war einst chinesisch. Einige nationalistisch gesinnte Chinesen fordern deshalb: Gebt uns unser Land zurück! Und gerade jetzt scheint der richtige Zeitpunkt, denn Russland ist durch den Ukraine-Krieg wirtschaftlich geschwächt und das Land konzentriert sich militärisch auf den Westen."
Man stelle sich vor, China will der Minderheit helfen und marschiert in das Gebiet ein und annektiert es. :haha:
 
Was ein Quatsch! Killsystem, braucht es eigentlich gar nicht. Wenn China moderne Chips benötigt wird es diese aus Russland beziehen.
Man kann mittlerweile alle "moderneren" Produkrionsanlagen aus der Ferne abschalten, das ist doch nix neues!?
 
Man kann mittlerweile alle "moderneren" Produkrionsanlagen aus der Ferne abschalten, das ist doch nix neues!?
Komm darauf an. Irgendwie muss der Hersteller das ja zum gewünschten Zeitpunk auslösen. Sofern also keine Verbindung nach außen besteht, wird das schwer.
Aber warum sollte China Taiwan angreifen? Sicher nicht wegen der Chipproduktion. Wenn China Computerchips braucht gibt es diese in Russland.
 
Die haben so fortschrittliche Technologien, dass sie Waschmaschinen ausschlachten müssen, um Bauteile für ihre Fahrzeuge zu bekommen. Aber improvisieren können sie. :ugly:
 
Komm darauf an. Irgendwie muss der Hersteller das ja zum gewünschten Zeitpunk auslösen. Sofern also keine Verbindung nach außen besteht, wird das schwer.
Du brauchst ja gewisse Verbindungen(manche dauerhaft) nach außen, um gewisse Lizenzen von Software und Hardware zu überwachen, ob Seriennummer und Lizenz übereinstimmen und solche Scherze.
Meinste, z.B. Autohersteller brauchen aus Spaß Tage/Wochenlang, bis die Produktion wieder läuft, wenn da mal der Strom weg war?:ugly:
 
Man kann mittlerweile alle "moderneren" Produkrionsanlagen aus der Ferne abschalten, das ist doch nix neues!?
Taiwan hat das schon mal offiziell bekannt gegeben, das TSMC und die großen Mainboardhersteller vor Ort (spreng)verkabelt sind.
Wenn die Chinsen kommen und sich eine Besetzung abzeichnet, jagen sie das alles hoch.
Dazu brauch man wahrscheinlich nicht mal eine "richtige" Sprengung (Gebäude Einsturz etc.) um das alles nachhaltig zu zerstören.
 
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Das klingt eher nach einem Werbeflyer.
Könnte man denken, aber NS2 zB hatte wohl rein russische Turbinen und für Gaskraftwerke mussten sie selber entwickeln und produzieren.
Nevski Zavod ist zB ein Petersburger Betrieb.

Genauso mussten sie Fabriken bauen für Schiffsturbinen, Hubschraubertriebwerke und eben auch Flugzeugturbinen, da dies alles bis 2014 aus der Ukraine geliefert wurde.
ZB Moto Sitch.https://de.wikipedia.org/wiki/Motor_Sitsch

Da sind enorme Mittel geflossen.

Genauso wurde Beispielsweise eine Kohlefaserindustrie aufgebaut, um unabhängig zu sein, speziell im Flugzeugbau.
Gebaut bis 2015 und jetzt:

"Als Tochterunternehmen von ROSATOM ist die UMATEX Group Russlands größter und weltweit die zehn Top-Ten Kohlefaserhersteller verschiedener Spezifikationen."

Es geht nicht nur um Chips


Glaubst du ernsthaft, die wollen die lahmen Testexemplare von da haben?
Natürlich nicht, sie lassen sich welche aus Deutschland liefern.


Die haben so fortschrittliche Technologien, dass sie Waschmaschinen ausschlachten müssen, um Bauteile für ihre Fahrzeuge zu bekommen. Aber improvisieren können sie. :ugly:

"Im Jahr 2013 produzierte Mikron die ersten nativen, vorkommerziellen 65-nm- Arbeitschips, die jedoch nicht wie ursprünglich geplant bis 2014 in Massenproduktion gingen. [11] [12"

"Ende 2014 wurde bekannt gegeben, dass Mikron im Rahmen des Importsubstitutionsprogramms in Russland mit der Pilotproduktion eines inländischen Mikroprozessors namens Elbrus-2SM im 90-nm- Verfahren begonnen hatte."

"Bis Anfang 2023 erreichte die Gesamtproduktion von Mikron über 4 Milliarden Chips in 100 verschiedenen Arten, darunter Chips für biometrische Reisepässe, Smartcards und RFID-Tags. [21] [22] Die Produktionslinie liefert Chips, die auf 250-nm-65-nm-Prozessen basieren und in 6-8 Schichten angeordnet sind. Laut Forbes befindet sich in Selenograd ein neues Werk im Bau, um die Halbleiter- und Chipherstellungskapazitäten der Muttergesellschaft Element Group weiter auszubauen"

Ich weiß ja nicht wie weit dadurch die Demontage von Waschmaschinen unnötig wird?

Im Unterschied zu den meisten von euch habe ich in der Schule die Ökonomische Geographie der Sowjetunion gehabt und deshalb vielleicht einen anderen Blick als ihr. Vieles war über das gesamte Land verteilt, aber es gab viel Grundlagenforschung und gute Unis.
Belorussland ist es zB gelungen Firmen wie diese ,Planar Holding, Integral, BelOMO, Horizont und den Witebsker Monolith, erhalten und zu entwickeln,was Russland als Mitglied des Unionsstaates , seit Jelzin, heute nutzen kann.
Wenn man sich damit beschäftigt, ist man erstaunt was dabei alles überhaupt nicht dem Bild " rückständiger Iwans" entspricht.
Das wurde aber in bestimmten Regionen unseres Landes fleißig gepflegt.
 
Wenn man sich damit beschäftigt, ist man erstaunt was dabei alles überhaupt nicht dem Bild " rückständiger Iwans" entspricht.
Tja, so ist das halt wenn man rücksichtslos und brutal seinen Nachbarn überfällt. Da kann es schon mal vorkommen dass danach auf einmal niemand mehr mit einem im Sandkasten spielen will :schief:

Denkst du echt hier fällt irgendjemand auf deine dümmlichen Propagandaversuche rein?
 
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