Das überrascht mich etwas. Hab mich nie damit auseinandergesetzt wieviel Marktanteil Linux hat, aber ich hätte es auf um die 8-10% geschätzt. So kann man sich täuschen.
Statcounter zählt den Marktanteil, indem es auf Webseiten, die Statcounter eingebunden haben, den User Agent String aggregiert.
Auch ChromeOS ist eine Linuxdistribution. Damit wären wir also schon bei über 7% Linux-Marktanteil bei Desktopbetriebssystemen.
Preisfrage: Welches Betriebssystem wird "Unbekannt" sein? Sicherlich kein Betriebssystem mit einem bekannten Browser, wie Windows oder OS X.
Auch unter den "Windows-Usern" werden einige Linuxnutzer sein, weil z.B. bei Aktivierung der Richtlinie "privacy.resistFingerprinting", im Firefox (Firefox ist in der Regel der Standardbrowser der meisten Linuxdistributionen) der Useragent als Windows ausgegeben wird. Man kann natürlich am einfachsten in der Masse untertauchen, wenn man das benutzt, was den größten Marktanteil hat. Solange das also Windows ist, wird Windows immer etwas mehr Anteil angezeigt bekommen als es tatsächlich hat.
Zusammenfassend sind 10% zwar etwas hoch geschätzt, aber man kann schon von irgendeinem tatsächlichen Wert zwischen 7 und 10% ausgehen.
Naja, wenn Microsoft so weitermacht, schaffen sie es vielleicht doch noch, ihre Nutzer so zu vergraulen, dass das kollektive Stockholmsyndrom gebrochen wird.
Ähm... glaube ich nicht. Es hat sich gezeigt, dass selbst gelöschte Daten im Nutzerverzeichnis nach Updates oder nicht funktionierende Drucker nach Updates oder Bootloops nach Updates usw., bei denen man als Nutzer einfach nur hilflos dasteht, bis M$ nach einigen Tagen oder Wochen mal ein Update liefert, nicht schlimm genug waren, um das Gros der User davon abzubringen weiter auf das System zu setzen. Das liegt im professionellen Bereich besonders an den Programmherstellern, die teils nur Windows supporten - und da reicht ja ein einziger aus, um eine Nutzung eines anderen Betriebssystems unmöglich zu machen, wenn man das Spezialprogramm braucht.
Auch im privaten Bereich kauft M$ angeblich wegen der Konkurrenz zu Sony/Nintendo den kompletten Spielemarkt auf. Realistisch betrachtet kann man aber nur mutmaßen, dass sie reichlich Schiss haben, dass Valve mit SteamOS ihr PC-Gamingmonopol zerstört - der einzige Grund, weshalb Privatnutzer noch Windows brauchen, denn Pornographie ist mit Linux bereits auch abrufbar - und damit der bedeutendste Inhalt im Unterhaltungssegment - das, was auch Betamax und die HD DVD gekillt hat.
Aber Du hast sicherlich insofern recht, dass die Windows-Dominanz zwar langsam aber sicher erodiert.
Das hat nichts mit dogmatischen Ideologien zu tun. Es gibt Firmen wie RetHat die Geld mit Linux verdienen und ihren Angestellten Geld zahlen. Daneben gibt es viele Entwickler welche ihre Freizeit in eine freie Linux Distribution stecken und dafür nicht bekommen.
Es gibt neben Red Hat(IBM), die kürzlich ihre Codequellen für die Community geschlossen haben (=Egoismus) auch andere Firmen wie SUSE, die weiterhin nach den Werten der GPL arbeiten und auch ordentlich Geld mit Linux verdienen und mit dem Fork von RHEL die Sache wieder ausbügeln - um die Aussage etwas zu präzisieren.
Linux war schon immer eine Nische die auch 30 Jahre später nicht mal Basissachen nutzerfreundlich hinbekommt. Und das wird sich auch nicht ändern. Viele Köche verderben halt einfach viele Breie.
Das stimmt so nicht. Es liegt am Geld. Keiner zahlt einen Profi-Linuxanbieter dafür, seine Gaming-Experience zu maintainen. Wo kein Geld ist, ist auch kein Werbebudget, und da beißt sich die Katze hauptsächlich in den Schwanz.
Aber es macht einen Riesenspaß, die OSS-Welt selbst mitzugestalten, die Abläufe besser zu machen und zur Gemeinschaft seinen eigenen, öffentlichen Code beizutragen. Schreib doch einfach auf eine Liste, was Dich stört und wenn Dir langweilig ist, verbessere es für alle.
Das ist übrigens auch die Sicherheit, die es für Linux in der Zukunft gibt. Stell Dir vor, der Linuxanteil vermehrfacht sich. Wie viele zusätzliche Community-Entwickler das macht - man kann sich ausmahlen, dass die Qualität da immer deutlicher steigt in den kommenden Jahren.
Edit: Natürlich liegt es auch zu einem sehr großen Teil daran, dass viele Leute es nicht gebacken bekommen, das beim MediaMarkt-PC vorinstallierte Windows zu löschen und Linux auf der Kiste zu installieren. Dazu müsste man sich ja einlesen, was eine Installation ist und was Partitionen sind. Dann lebt man oft lieber mit dem Grauen, das vor einem liegt.
und seit systemd existiert ist es nur noch schlimmer geworden. Wenn man Steamos und die Raspberrys rausrechnen würde, dürfte man wieder bei 2% liegen.
SteamOS wird da zu einem Anteil mit drin sein. Aber vermutlich kaum Raspis. Statcounter zählt nur über Webseitenaufrufe. Das sind also nur echte Desktopbetriebssysteme, die hier gezählt werden. Das sind keine Einplatinensysteme, die Deinen Photovoltaikertrag oder Deine Wärmepumpe überwachen.
Wenn Du die ganzen Zapfsäulen etc. mit rein nehmen würdest, hättest Du vermutlich fast 100% Linuxanteil - jedenfalls wäre Linux mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klarer Betriebssystem-Marktführer.
Edit2: In der Statistik geht es aber nur um DESKTOPsysteme, die Leute z.B. täglich zum Surfen nutzen, also mit Tastatur und Maus/Touchpad. Auch Handys, wo z.B. ein angepasster Linuxkernel als Basis von Android ebenfalls klar Marktführer ist, sind in dieser Statistik nicht drin. Es ist offensichtlich, dass der "Tag des Linuxdesktop" irgendwann kommen wird, aber noch wehrt sich dem Anschein nach M$ mit allen Kräften und Mitteln dagegen, um ihn hinauszuzögern.
Das wäre rein ökonomisch gedacht auch völlig verständlich, weil Windows eine Cash Cow ist, die man gut melken kann, ohne dass man irgendetwas investieren muss. Da kann es sich lohnen, Activision/Blizzard zu übernehmen, selbst wenn das Ding in den nächsten Jahren zugrunde geht. Fakt ist, jetzt ist A/B groß und hat viele Kunden. Und den Linux-Support könnte man z.B. durch "versehentlich" toxische Launcher-Updates oder Anti-Cheat-Engines stören, um z.B. statt 5 Jahre noch 10 Jahre zu melken.