Die Spirale fängt erst an, wenn man immer mehr abstumpft und das passiert bei echten Sex nicht so schnell wie beim wichsen.
Das ist sehr sicher inkorrekt. Die Art der sexuellen Erfahrung kann keinen Einfluss darauf haben, wie ausgeprägt die Anpassungen im Gehirn sind, lediglich Qualität und Quantität.
Wer zu viele und intensive, sexuelle Eindrücke hat, wird vom Gehirn gedrosselt. Das ist eine völlig normale Regulation, die auch (und zwar sehr schnell) passieren kann, wenn man mit mehreren verschiedenen Frauen ständig intensiv Sex hat. Das Problem ist nur: In der Realität kann man das, was in Pornos dargestellt wird, logischerweise weder qualitativ noch quantitativ so schnell und einfach erreichen.
Ein wichtiger Hauptpunkt ist die Intensität der Stimulation bei manueller Befriedigung, die zu einer Verhornung der Haut führen kann, wodurch diese dann für die Dauer der Verhornung weniger sensitiv ist. Dagegen hilft logischerweise nur weniger Druck auszuüben, oder zu pausieren.
Über Pornographie kann man in kurzer Zeit sehr "hochwertige" sexuelle Erfahrungen erleben, wodurch die Erregbarkeit schneller gedämpft wird.
Allerdings ist der Effekt, wie bereits oben beschrieben, reversibel. Das heißt, wenn man weniger oder andere Pornographie (z.B. weichere) konsumiert, dann normalisiert sich das ganz schnell wieder. Die Zahlen, dass 53% der männlichen Jugendlichen schwerer erregbar seien, passen sehr gut mit dem Anteil, die
regelmäßig Pornographie konsumieren. Aber wir brauchen es ja ohnehin nicht, dass Jugendliche Kinder zeugen - insofern ist das nicht unbedingt negativ und ihre Teststerondosis bekommen sie damit trotzdem. Es ist sicherlich sinnvoll, im Fall von Minderjährigen Lösungen zu suchen und vor allem die härtere Pornographie wegzuregeln, und auf ein qualitatives Maß zu kommen, das auch zwischen Menschen erreichbar ist. Beispielsweise gab es einmal einen pornographischen Film, "Hotel Desire", der ab 16 freigegeben war. Meinetwegen hätte er auch ab 12 freigegeben sein können. Und es gibt genug ähnlicher Filme, die weniger Aufmerksamkeit haben, und auch keinen Exzess darstellen.
Davon, etwas komplett zu verbieten halte ich gar nichts. Es ist positiv, wenn jemand sich mit weicher Pornographie befriedigt, statt wie eine unkontrollierter Affe in der Pubertät Geschlechtskrankheiten zu verteilen.
Pornographie ist eben nicht Pornographie, weswegen jede pauschale Aburteilung, und erst recht, die Sperrung von Portalen, oder starke Behinderung des Zugangs, falsch ist.