Das steht im Zweifelsfall auch in der Einleitung zu jedem [Plus]-Artikel, die frei lesbar ist. AM5 habe ich in der 12/22 (X670), der 02/, 03/ und 05/23 (B650) sowie der 06/23 (A620) getestet. Nächste Runde ist für die 05/24 angedacht.^^
Tja, hättest du halt gleich
@PCGH_Torsten antworten lassen.
Bissle OT:
Aber Torsten, gibt es denn was, was beim Mainboard Testen ähnlich Nervig ist wie z.b der Core Park bug bei CPUs ?
Also eine Sache die dich nervt.
Wahlweise alles oder nichts. Würde man, wie Dave bei den CPUs, alle Aspekte eines Mainboards hart durchtesten, müsste man wegen diverser (RGB-)Tools, Sound- und LAN-Treibern jedes Mal das System komplett neu aufsetzen. Aber wenn man das machen würde, bräuchte man 1-2 Wochen pro Board und müsste nach 2-3 Monaten alle Tests wiederholen, weil Updates draußen sind. Selbst wenn man für die Nachtest deutlich kürzer bräucht, würden sie dann nach 20-40 Boards 100 Prozent der Zeit in Anspruch nehmen und man käme gar nicht mehr dazu, sich etwas neues anzugucken. Mainboards sind halt viel vielseitiger als CPUs oder GPUs.
Da ohnehin kaum jemand nach der im steten Wandel befindlichen Software und deren Voreinstellungen fragt, sondern die meisten sowieso Software direkt vom Chip-Anbieter beziehen, konzentriere ich mich aber voll auf die Hardware-Eigenschaften und die ändern sich selbst zwischen Marken so wenig, dass ich mit einer konstanten Umgebung testen kann. Je nach Board sind halt bestimmte Extras da oder sie sind nicht da, aber man hat nicht das Problem, dass eine bestimmte Komponente in anderer Form da ist, Spuren hinterlässt und dann Funktionen beim nächsten Kandidaten blockiert.
Was mich daher am meisten nervt sind grundsätzliche Dinge: Wegen der kleinen Unterschiede zwischen Mainboards muss das Testsystem wirklich komplett statisch sein. Ich kann nicht einmal Bugfixes einspielen und 99 Prozent der Benchmarks scheiden von vorneherein aus, weil sie online-Anbindung brauchen. Außerdem muss ich für jeden Wechsel zwischen Testkandidaten das komplette System zerlegen, weil Mainboards immer ganz unten sind und mit allem anderen verbunden. Das macht insbesondere dann viel Spaß, wenn irgendwas nicht wie vorgesehen arbeitet und der Hersteller für Antworten 1-2 Tage braucht. Solange kann ich unmöglich die Arbeit ruhen lassen, ich muss mit dem nächsten Board weiterarbeiten. Dann kommt "probier mal dieses Beta-UEFI aus". Ich bau das gerade laufende System ab, mit dem problematischen Board wieder auf, stelle fest dass das UEFI rein gar nichts ändert, baue das problematische Board wieder ab und kehre nach zwei Stunden zu meinen eigentlichen, laufenden Tests mit dem nächsten Kandidaten zurück. Einen Tag später kommt "es könnte an Einstellung X liegen" und das Spiel wiederholt sich. Noch einen Tag später "guck mal, was bei Y steht". Aaaarrrrrggghhh!
Ganz besonders viel Spaß macht das in Kombination mit einem zweiten Ärgernis: Fehlender oder falscher Dokumentation. Wenn man mit 90-prozentiger Sicherheit weiß, dass der verbaute Chip das versprochene gar nicht schaffen kann, also gar kein Problem mit dem Testmuster oder einer Einstellung vorliegt, sondern schlicht die Werbeabteilung Features versprochen hat, die gar nicht möglich sind, steht nämlich genau die gleiche Trouble-Shooting-Prozedur an. Da fühlt man sich wie an der Hotline bekannter Telekommunikationsanbieter "euer IPv4-Routing ist mal wieder down" "Schalten Sie den Router aus, warten Sie 3 Minuten und warten Sie dann noch einmal 60 Minuten in der Warteschleife mit extra-nerviger Musik, die alle 52 Sekunden kurz unterbrochen wird, so als täte jemand rangehen."
Aber auch echte Probleme können richtig nervig werden, denn die Mainboard-Hersteller sind fast alle groß genug für eigene, deutsche PR-Abteilungen. Wir kommunzieren überwiegend oder ausschließlich mit denen, die haben aber z.T. Ahnung mit Technik, und fragen dann ihrerseits erstmal jemanden. Und wenn ich mal wieder anfange, tiefe in Specs und Möglichkeiten zu gehen, dann muss derjenige noch jemanden suchen, der sich wirlich auskennen könnte. Also 3-stufige stille Post über zwei Sprachbarieren und 10 Zeitzonen hinweg. Mit dem Redaktionsschluss im Rücken. (Nerviger in dieser Hinsicht ist aber ein CPU-Hersteller, der mit schöner Regelmäßigkeit selbst einfache Fragen ans HQ weiterleitet, von wo quasi nie eine Antwort kommt.)