Die Weltwirschaftskrise und ihr politisches Nachspiel

Eine Planwirtschaft, selbst Computergesteuert würde zentral erfolgen müssen und ich glaube nicht, dass dies heutige Rechensystem schaffen. Wenn sie schon bei 10kx10k Matrizen anfangen umzukippen.Dezentral, heißt selbstregulierend, ist aber keine Planwirtschaft mehr.
 
Die Rechenleistung wäre gar nicht mal das größte Problem - sondern die Software.
In der Vergangenheit scheiterte die Planwirtschaft daran, dass man versuchte, auf Basis unzureichender Zahlen mit mangelnder Logik die benötigten Entscheidungen zu treffen.
Nur weil man diesen Vorgang einem Computer überlasst, werden die Zahlen oder die Logik nicht besser.
Das einzige, was Planwirtschaft per se als Vorteil mitbringt, ist der drastisch gesteigerte Entwicklungseffizienz - alle Experten zu einem Thema arbeiten zusammen um was zustande zu bringen. In der Marktwirtschaft verteilen sie sich auf n dutzen Unternehmen und die Arbeit von allen bis auf einem (dem schnellsten) ist am Ende für die Katz gewesen.

Aber der Anteil dieses Postens am Gesamtaufwand ist (noch) zu klein.
 
Planwirtschaft ist per se völlig absurd. Schon ganz und gar in einer weltweit vernetzten Ökonomie, die von starker Konkurrenz und dem damit verbundenem Druck gekennzeichnet ist.
 
Ja leicht wird es auf keinen Fall, aber genau das ist dieser Nachteil, alles ist vom anderen abhängig.:daumen2:

Deutschland kann auch alleine klar kommen, aber der export hält unser Land am Leben. :daumen2:

Gruß Tom
 
Da ist was dran.

Gehört Opel jetzt eigentlich schon dem Staat? War zu viel den Spiegel in der Schulbibliothek zu lesen.

Axel
 
Ach ich wäre dafür, Opel dicht machen oder sich selbst überlassen. :daumen2:

Der Staat kann nicht allen Helfen und die Mittelklasseunternehmen und Kleinbetriebe bleiben auf der Strecke. :daumen2:

Nur der Vorstand verdient sich dumm und dämlich :lol:, alle sehen zu, wie sie die Unternehmen an die Wandfahren und rufen dann um unsere Steuergelder. :daumen2:

Ganz klar was wir brauchen ist 60 % Mwst, nur so können wir wirklich allen Helfen. Achso Zeltlager einrichten :devil:. :daumen:

Gruß Tom
 
Das Problem ist halt bei Opel, dass es ein größerer Betrieb ist und die Konsequenzen einer Insolvenz nicht absehbar sind. Da sie etliche Zulieferer haben, die dann auch zumachen, welche dann wieder andere Betriebe in die Krise führen. Genau deshalb pumpt man auch endlos Geld in die HRE und andere Banken. Lieber 50 Mrd. mehr Schulden als ein weltweiter Kollaps.
 
Darum retten wir auch keine Isländischen Banken(nicht direkt) und auch keine Amerikanischen sondern Opel und die HRE. Dass Deutschland sich selbst der nächste ist, ist mir dabei auch klar.
 
Nur, das Wahnwitzige dabei sind auch die Zahlen, welche wir uns hier an den Kopf werfen können. Bei Opel geht es um 3,3 Mrd. Euro, wobei am Ende noch immer nicht sichergestellt ist, dass dieser (dann europäische Opel Konzern) wettbewerbs- und überlebensfähig ist. Für 3,3 Mrd. Euro könnte man z.B. einen deutlich größeren und gesünderen Pegeot Konzern erwerben. Nissan wäre auch gesund und würde auch nicht viel mehr kosten. Insofern könnte man rein objektiv dieses Zahlenspiel vergleichen und demnach Opel in Frage stellen. Nur geht es eben nicht (nur) um diese Zahlen.

Ich denke viel wichtiger und gobal entscheidender ist die Frage, was die US Amerikaner mit ihren Wirtschafts- und Industrieunternehmen machen möchten. Die Republikaner kamen letzte Woche mit dem irrsinnigen Vorschlag, man solle die nächste marode Bank nicht mehr unterstützen, damit zum einen ein Zeichen gesetzt werde, dass nicht jeder gerettet werden könne und zum anderen auch der Haushalt (und damit der Steuerzahler) nicht noch weiter belastet werde.
Dumm nur, dass dies dem Beschluss des G20 widersprechen würde, bei welchem alle Industriestaaten zugesichert haben, ihr Finanzsystem zu unterstützen und einen zweiten Finanz-Amoklauf à la Lehman Brs. zu verhindern.
Abgesehen davon wäre es rein volkswirtschaftlich gesehen nicht tragbar eine große Bank "sterben" zu lassen. Verglichen mit den Bilanzsummen der Citigroup, BoA, Deutsche Bank oder auch der Commerzbank war Lehman Brs. eher ein kleiner Stern - allerdings war es eben die größte, reine US-amerikanische Investmentbank. Mit knapp 400 Mrd. Euro ist die HRE etwas kleiner als der einstige Lehman Brothers Konzern, welcher beim Zusammenbruch rund 700 Mrd. USD aufwies.
Insofern wird AIG wohl unter allen Mitteln gestützt werden, genauso auch die großen Banken, wie die Bank of America und Citi, welche seitens des Staates schier gezwungen wurden die Rettungspakete anzunehmen. Angesichts der tragischen Aktienkurse beider Unternehmen ist es auch nicht unverständlich, dass der Staat sich an diesen beteiligte, um damit die Tragkraft sowie die Eigenkapialquote zu erhöhen.
 
Darum retten wir auch keine Isländischen Banken(nicht direkt) und auch keine Amerikanischen sondern Opel und die HRE. Dass Deutschland sich selbst der nächste ist, ist mir dabei auch klar.

Wir versuchen auch Dacia zu "retten" (über die Abwrackprämie),...

Die Republikaner kamen letzte Woche mit dem irrsinnigen Vorschlag, man solle die nächste marode Bank nicht mehr unterstützen, damit zum einen ein Zeichen gesetzt werde, dass nicht jeder gerettet werden könne und zum anderen auch der Haushalt (und damit der Steuerzahler) nicht noch weiter belastet werde.
Dumm nur, dass dies dem Beschluss des G20 widersprechen würde, bei welchem alle Industriestaaten zugesichert haben, ihr Finanzsystem zu unterstützen und einen zweiten Finanz-Amoklauf à la Lehman Brs. zu verhindern.
Abgesehen davon wäre es rein volkswirtschaftlich gesehen nicht tragbar eine große Bank "sterben" zu lassen.

Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt, wird man irgendwann nicht drum rum kommen, Maßnahmen zu treffen, die weit über das bisherige System hinausgehen oder Folgen zu akzeptieren, die weit über das bisherige hinausgehen.
 
Irgendwie sind sie auch lernresistent, das ging schon bei der Einführung der EU-Normen und dem Kat für Diesel oder bei den Abgasnormen so.
Die bestverkauften Autos gehen m.E. Richtung Golf und Corsa usw. Jedoch wurden auch die immer dicker und schwerer mit der Zeit. Kein Wunder das andere davon profitieren. Dabei stehen wir gegenüber der amerikansichen Autoindustrie noch sehr gut da.
Die Frage bei der Abwrackprämie ist ja, wer sie gefordert hat(welche Lobby) und aus welchem Grund. Denn einge produzieren noch mehr auf Halde, während andere Serien jetzt auf Monate ausverkauft sind.
 
Keiner zwingt die deutschen Hersteller kein Auto unterhalb von 30.000€ anzubieten. Haben ja auch jahrzehntelang sehr gut von ihren teuren autos gelebt - in den aktuellen zeiten ist es halt ein nachteil. typischer fall von pech gehabt ;)

Das ändert nichts daran, dass diejenigen, die die Abwrackprämie zahlen, davon nicht profitieren. Und mit den Herstellern hats ohnehin wenig zu tun, denn um ein billigst-Auto zu produzieren sind die Löhne in Deutschland schlicht zu hoch.
 
Das ändert nichts daran, dass diejenigen, die die Abwrackprämie zahlen, davon nicht profitieren. Und mit den Herstellern hats ohnehin wenig zu tun, denn um ein billigst-Auto zu produzieren sind die Löhne in Deutschland schlicht zu hoch.
Soweit ich weiß hat auch Opel enorm davon profitiert, gerade was den Astra angeht (produziert in Deutschland). Ford mit dem Fiesta (wird imho auch in D gebaut) genauso. Wenn die anderen Hersteller meinen ein Auto braucht mindenstens 120PS - pech gehabt ;)

btw: mir ist es lieber der dacia kriegt das geld als z.b. vw für den fox. der dacia kommt immerhin aus rumänien, das ist deutlich näher (und auch in der EU) als Brasilien (Fox).
 
Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt, wird man irgendwann nicht drum rum kommen, Maßnahmen zu treffen, die weit über das bisherige System hinausgehen oder Folgen zu akzeptieren, die weit über das bisherige hinausgehen.

Die unmittelbaren Folgen, die daraus resultieren könnten, wäre eine (höhere) Inflation und eine höhere Staatsquote mit dem Effekt einer größeren Staatsverschuldung.
Das Problem der Inflation konnten wir bereits zum Anfang dieses Jahrzehnts erkennen. Nachdem die Refinanzierungszinssätze in den USA auf nahezu Null gesenkt wurden, brauchte es ziemlich lange bis dieses, zusätzlich eingeführte Geld wieder aus dem Wirtschaftskreislauf abgezogen wurde. Dass dadurch letztlich eine größere Inflation entstanden ist, war auch erkennbar. Nur, aus den damaligen Problemen resultieren im Prinzip die heutigen. Das heißt, die Möglichkeit der günstigeren Kredite und Refinanzierungen hat die Banken, Investmentgesellschaften und Private Equity Unternehmen den Anreiz gegeben noch spekulativer und mit höheren Risiken zu agieren. Was daraus entstanden ist konnten wir dann 2007/2008 sehen.
Japan hatte auch eine lange Zeit ähnliche Probleme und kämpfte ebenso gegen eine Deflation an. Während eine Inflation gewollt ist und in einem Rahmen von 1 bis maximal 3,5% noch förderlich ist, ist eine Deflation extrem bremsend und nachteilhaft für die Wirtschaftskraft eines Landes.
Die USA sind im letzten Sommer in eine Deflation hineingerutscht, wenn aber auch noch in einem etwas geringerem Ausmaß.
Wiederum resultiert aus der Weltwirtschaftslage auch der Ölpreis. Jenen kann man auch als Indikator für die Wirtschaftslage ansetzen.

Obama hat angekündigt die Staatsverschuldung bis zum Ende seiner Amtszeit zu halbieren. Für das Jahr 2009 rechneten die USA mit ca. 1,45 Billionen USD. Jenes entspricht ungefähr 2/3 des BIPs der BRD.
Interessant dürfte es aber sein wie er das - auch angesichts der Verteidigungspolitik und den daraus resultierenden Kriegen - hinbekommen möchte.
Aus der hohen Staatsverschuldung der USA resultiert wiederum eine Abwertung des USD. Das führt zu einer Schwächung der dortigen Wirtschaft, aber auch für sämtliche Länder, welche ebenfalls den USD als Währung einsetzen. Das gilt für u.a. einige südamerikanischen Staaten. Ebenso werden bestimmte Rohstoffe und bestimmte Güter einiger Branchen (z.B. Luft- und Raumfahrt) international in Dollar abgerechnet.
Dass aber der Euro-Dollar-Kurs gegenwärtig bei lausigen 1,28 liegt (verglichen mit dem Vorjahr) liegt aber auch an der schwachen EU.

Natürlich kann kein Staat diese Unterstützungen auf Ewigkeit leisten. Ich denke aber, dass sich die Folgen dieser Krise insgesamt im Rahmen halten werden. Gemessen an den Ausmaßen ist diese Krise sicherlich deutlich größer als die Letzte, welche kurz nach dem Zusammenbruch der New Economy ausgelöst wurde. Dennoch aber zeigen sich bestimmte Wirtschaftskreise (noch) krisenresistent wiederum sind andere Bereiche insgesamt sehr konjunkturunabhängig. Beides trifft auf Unternehme und Branchen mit extrem langen Markt- und Produktlebenszyklen zu.
Als Resultat des ganzen, so gebe ich dir recht, muss man aber die Schlüsse ziehen und dementsprechend die notwendenigen Lehren ziehen und ableiten. Dazu gehören meiner Meinung nach auch verbesserte Regelungen für das Finanzwesen, aber auch eine gewisse, globale Vereinfachung und Vereinheitlichung. Der IWF wurde des öfteren schon als sog. Weltwährungshüter und Weltwirtschaftshüter vorgeschlagen.
Als eine wichtige Lehre sollte man aber erkennen, dass es falsch ist zu schnell und unkontrolliert zu handeln.
Aus heutiger Sicht war es falsch Lehman Brothers nicht zu unterstützen. Jedoch muss man bedenken, dass sich die USA damals in einem Wahlkampf befanden und dadurch zum einen das Handeln wie aber auch das Auftreten im Allgemeinen beschränkt und teils von anderen Faktoren abhängig gemacht wird. Die Auswirkungen, welche durch den Lehman Brs. Zusammenbruch ausgelöst wurden, waren auf jeden Fall deutlich größer als die Summen, welche damals als Bürgschaften und Überbrückungskredit im Gespräch waren. Zudem war es nicht vorteilhaft die Refinanzierungssätze derartig schnell nach unten zu korriegeren. Mit der rasanten Null-Prozent-Politik hat sich die Fed in den USA keinen Gefallen erwiesen. Erstaunlicherweise hat das sogar Greenspan kritisiert, welcher einst eine ähnliche Politik verfolgte.

Jedoch, die Wahrscheinlichkeit eines Staatsbankrotts hält sich bei den wirtschaftlich stabilisten Ländern sehr in Grenzen. Dazu sind auf jeden Fall die USA und Deutschland zu zählen, deutlich kritischer steht es allerdings um England, der Schweiz, Irland, Island sowie einer ganzen Reihe an osteuropäischen Staaten. Irland hält sich gegenwärtig hauptsächlich durch die Hilfen der skandinavischen Länder. Auch Länder wie Italien und Spanien, die schon vor der Finanzkrise an strukturellen Problemen zu knabbern haben, haben jetzt noch größere Probleme und sind daher auch auf die Hilfe und Mitwirkung anderer Staaten angewiesen.

Ich denke die Quintessenz des ganzen wird sein, dass sich auf jeden Fall (mittelfristig) England dem Euro-Raum annähern wird. Irland dürfte (mittelfristig) auch der EU beitreten, wodurch wiederum eine Euro-Adaption entsteht. Auch zeigt sich die Schweiz im Wandel, was man angesichts der Vertragsreihen der letzten 3-4 Jahren erkennen kann - nicht zuletzt auch dem Schengen-Beitritt.
Die vergangenen Krisen zeigten, dass es lange dauern wird, bis man das zusätzlich in eine Wirtschaft (durch die Notenbanken) hineingepumpte Geld wieder entnehmen kann. Erst in dem Moment, sobald die Wirtschaftslage verbessert, kann man die Refinanzierungssätze wieder anheben.
Die Folge wird wohl sein, dass während dieser Zeit die Devisen- und Finanzmärkte noch unter Druck stehen, hingegen aber Kredite allgemein günstiger (vor allem für Unternehmensrefinanzierungen) relativ günstiger werden. Jenes zeigt sich schon jetzt an den deutlich günstigeren Schuldverschreibungen gegenüber dem Herbst letzten Jahres. Auch könnte es sein, dass sich bestimmte Güter relativ verteuern.
Bernake spricht davon, dass bereits Anfang 2010 eine deutliche Verbesserung der Weltkonjunktur ersichtlich sein soll. Wenn das zuträffe, wäre es das wahrlich sehr begrüßenswert. Ich denke aber nicht, dass es so schnell gehen wird, zumindest nicht im EU/Euro-Raum. Es dauert immer noch eine Zeit bis sich eine Verbesserung in allen Ländern spüren lässt. Die USA befinden sich seit 2007 in einer Rezession, die EU hat es (mit Irland als erstes Land) erst im Sommer 2008 gemerkt. Bei anderen EU Staaten hat es noch länger gebraucht, weswegen die Resultate lediglich verschleppt wurden.

Zitat von ruyven_macaran:
Wir versuchen auch Dacia zu "retten" (über die Abwrackprämie),...

Sowohl die Abrwack- bzw. Umweltprämie sowie die Veränderung der Kfz-Steuer basieren aber auch auf Vorschläge und Ideen der Automobilindustrie. Besonders bei der Kfz-Steuer konnte man deren Mitwirkung und Einfluss anhand verschiedener Vorschläge bestens erkennen.
Insofern glaube ich nicht, dass diese Regelungen maßgeblich ausländischen Unternehmen helfen. Sicherlich sind durch die Abrwackprämie die Zahlen von Kleinfahrzeugen und damit auch die Marktanteile von ausländischen Kleinfahrzeugen gestiegen. Jedoch hat die Abrwackprämie auch bewirkt, dass die hohen Zuschüsse (also Rabatte) der Händler, welche im Vorjahr noch geleistet wurden, zurückgenommen wurden und durch die 2500 Euro Staatszuschuss ersetzt wurden. Jene Ersparnisse konnten die großen Unternehmen auf ihre größeren Modelle umlegen. Somit konnte man feststellen, dass die Händlerrabatte an Kleinfahrzeugen gegenüber dem Vorjahr geringer wurden, jene der Mittel- und gehobenen Klasse aber erweitert wurden.
Auch wenn du als Unternehmer viele kleine Fahrzeuge verkaufen kannst, so sind die Margen jener Fahrzeuge im Vergleich zu den teuren Mittelklassefahrzeugen deutlich geringer.
Insgesamt erweist sich die Abwrackprämie durchaus unterstützend für den Markt, allerdings - damit gebe ich dir recht - dürften die Unternehmen von dieser unterschiedlich profitieren. Dennoch aber können durchaus auch deutsche Unternehmen von dieser Regelung profitieren. Wirklich ausgleichen können sie aber die Verluste, welche im Ausland angefallen sind, nicht. Die Unternehmen, welche insbesondere in Nordamerika sehr stark vertreten sind hat es binnen dieser (Absatz-)Krise am härtesten getroffen. Das trifft vor allem auf Toyota, GM, Ford, Daimler, BMW und Porsche. Volkswagen ist in den USA eher dünn aufgestellt, dafür in bestimmten Wachstumsregionen verstärkt. Die Folge war, dass alle Hersteller unheimliche Umsatzrückgänge zu verbuchen haben, Volkswagen hingegen ziemlich konstant blieb. Mittlerweile ist Volkswagen auch zur Nummer 2 weltweit aufgestiegen, während die anderen Unternehmen zurückgefallen sind.

Im Kern ist die Abwrackprämie eben auch eine protektionistische Maßnahme, welche Deutschland im Alleingang durchgeführt hat, um seine Binnenwirtschaft zu unterstützen. Nur liegt der Unterschied z.B. im Vergleich zur fanzösischen Lösung darin, dass auch ausländische Unternehmen prinzipiell davon profitieren können.
Übrigens, auch England hat anschließend zeitweise überlegt die Abrwackprämie einzuführen.
Der Haken dieser Regelungen ist aber, dass sie eben wieder einen Alleingang eines EU-Staates darstellen. Anstelle dessen, dass die Länder zusammenarbeiten und gemeinsamen Zielen nacheilen, werden einzelne wirtschaftsstimulierende Maßnahmen besprochen. Jene wiederum müssen dann von der EU abgesgnet werden, wodurch man in Gefahr läuft, dass die mühsam besprochenen Binnen-Maßnahmen seitens der EU blockiert werden. Dadurch verliert man wiederum kostbare Zeit und vor allem den Handlungsspielraum.
Natürlich ist eine gemeinsame Lösung aller EU-27 Staaten schwierig, aber letztlich ist es unabdingbar und wohl auch effizienter, als das Herumgestochere einzelner Staaten, um eine (kurzzeitige) Wirtschaftsunterstützung zu erreichen. Weltweit trafen sich im letzten Jahr die G20 Staaten in Washington um einheitliche und gemeinsame Beschlüsse zu realisieren. Jenes Handeln war oder ist durchaus weitreichender und bedeutender als das Handeln Einzelner. Es ist nun einmal auch keine Krise, die nur in einer bestimmten Region auftritt und nur von einer Seite gelöst werden kann. Vielleicht sollte sich die EU auch daran orientieren.
 
Soweit ich weiß hat auch Opel enorm davon profitiert, gerade was den Astra angeht (produziert in Deutschland). Ford mit dem Fiesta (wird imho auch in D gebaut) genauso. Wenn die anderen Hersteller meinen ein Auto braucht mindenstens 120PS - pech gehabt ;)

Ich glaube mich zu erinnern, dass Opel ankündigte, dass die Vorbestellungen für den Insigma derartig groß sein sollen, weswegen das Unternehmen die Kurzarbeit auch zurückgefahren hat. Auch soll das Interesse am Astra und Corsa groß sein.
Das Interesse an dem neuen Auto lag zum einen an der Markteinführung aber wohl auch an den jeweiligen Unterstützungsleistungen.
Insgesamt kündigte Opel auch an, von der Abwrackprämie enorm profitieren zu können, was auch bei der Pressekonferenz am Freitag vor knapp 2 Wochen deutlich wurde. (Jene Pressekonferenz in welcher Opel sein Neustruktierungskonzept vorstellte, um sich als eine europäische Opel AG aus dem GM Konzern "herauszulösen).
 
Ich glaube mich zu erinnern, dass Opel ankündigte, dass die Vorbestellungen für den Insigma derartig groß sein sollen, weswegen das Unternehmen die Kurzarbeit auch zurückgefahren hat. Auch soll das Interesse am Astra und Corsa groß sein.
Das Interesse an dem neuen Auto lag zum einen an der Markteinführung aber wohl auch an den jeweiligen Unterstützungsleistungen.
Insgesamt kündigte Opel auch an, von der Abwrackprämie enorm profitieren zu können, was auch bei der Pressekonferenz am Freitag vor knapp 2 Wochen deutlich wurde. (Jene Pressekonferenz in welcher Opel sein Neustruktierungskonzept vorstellte, um sich als eine europäische Opel AG aus dem GM Konzern "herauszulösen).

Volkswagen hat erklärt, daß es seit Jahrzehnten keinen so guten Febraur gab wie den 2009.
Während in Japan der Autoexport um 2/3 einbrach und auch der Inlandsmarkt einstürzte, ist dort keine Rede von Entlassungen oder gar Werkschließungen, aber ein laues Lüftchen reicht aus, um Opel für immer verschwinden zu lassen.
Das ist traurig. 100 Millarden für die Hype Real Estate, aber für Opel haben Gutenberg und Co keinen müden Cent über, man suche nach Investoren, so die lapidare Erklärung Gutenbergs. Die sollen nicht suchen, sondern selbst investieren. 50.000 Arbeitsplätze und rund 100.000 bis 200.000 Arbeitsplätze von Zulieferern hängen davon ab, ob die "Nichtstäter" da diskutieren, bis es zu spät ist, oder ob es JETZT konkrete Hilfe für Opel gibt!
 
Volkswagen hat erklärt, daß es seit Jahrzehnten keinen so guten Febraur gab wie den 2009.

Wie bereits im obigen Posting geschrieben, so lag das aber nicht an der Abwrackprämie sondern am Export und insbesondere am schwachen Auftreten im nordamerikanischen Markt. Jener Markt ist am vergleichsweise stärksten eingebrochen, allerdings ist VW nicht dort sondern in den Wachstumsmärkten besonders stark. Ganz im Gegenteil zu Daimler, BMW oder Porsche, welche Absatzeinbußen von 26% und ähnliches meldeten.
 
Die unmittelbaren Folgen, die daraus resultieren könnten, wäre eine (höhere) Inflation und eine höhere Staatsquote mit dem Effekt einer größeren Staatsverschuldung.

Resultieren die nicht zwangsläufig aus den aktuellen Maßnahmen?
De facto pumpt der Staat enorme Beträge in den Umlauf (nicht nur die direkten Zahlungen zählen - auch z.B. die Bürgschaften entsprechen Werten, die normalerweise als Sicherheitsreserve festgelegt wären, jetzt aber von den Unternehmen/Banken nicht als solche benötigt und in den Markt gebracht werden können), das kann eigentlich nur eine Inflation zur Folge haben.
(Staatsverschuldung sowieso)
Und wie du so schön feststellst:
Sowas ist eigentlich Problem-verursachend, nicht -lösend.

Interessant dürfte es aber sein wie er das - auch angesichts der Verteidigungspolitik und den daraus resultierenden Kriegen - hinbekommen möchte.

Da wird ja einer einergestellt und beim anderen bleibt abzuwarten, wie groß die Investitionen weiterhin ausfallen.
Man darf auch nicht vergessen, dass die enormen Summen, die in die US-Feldzüge fließen, zum Großteil wieder bei amerikanischen Unternehmen und in der heimatlichen Wirtschaft landen und zum anderen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Kosten sowieso anfällt - eine Armee in Friedenszeiten ist nicht kostenneutral.
Kennt eigentlich jemand einen Vergleich zwischen den real zusätzlich anfallenden Kosten und z.B. dem Budget für Neuanschaffungen? (da laufen ja gerade einige größere Programme bei Navy und Air Force)

Dennoch aber zeigen sich bestimmte Wirtschaftskreise (noch) krisenresistent wiederum sind andere Bereiche insgesamt sehr konjunkturunabhängig. Beides trifft auf Unternehme und Branchen mit extrem langen Markt- und Produktlebenszyklen zu.

So?
Mitlerweile jammern auch schon Maschienenbauer rum, die normalerweise ziemlich weit hinten in der Kette stehen.
Eigentlich bleibt nur noch die Dienstleistungsbranche übrig, aber bei zunehmender Kurzarbeit und Entlassungen ist die Nachfrage auch da schon am sinken.

Positive Nachrichten fallen mir nur von Unternehmen auf, nicht von Branchen. Und zwar von solchen Unternehmen, die am billigen Ende des Marktes angesiedelt waren/sind:
Die können die nachlassende Kaufkraft von Stammkunden nämlich durch neue Kunden, die bislang höherpreisig kaufen konnten, ausgleichen und prinzipiell auch dadurch minimieren, dass es unter ihnen z.T. keine Ausweichmöglichkeit mehr gibt - und es gibt genug "entweder/oder gar nicht" Optionen, in denen "gar nicht" nicht zur Auswahl steht.

Als Resultat des ganzen, so gebe ich dir recht, muss man aber die Schlüsse ziehen und dementsprechend die notwendenigen Lehren ziehen und ableiten. Dazu gehören meiner Meinung nach auch verbesserte Regelungen für das Finanzwesen, aber auch eine gewisse, globale Vereinfachung und Vereinheitlichung. Der IWF wurde des öfteren schon als sog. Weltwährungshüter und Weltwirtschaftshüter vorgeschlagen.

Abwarten, was draus wird...
Die elementarsten Prinzipien eines Systems einschränken zu wollen, aber das Prinzip an sich nicht zu überdenken, dürfte zu einem sehr ineffizienten Ergebniss führen.
Und wie du angemerkt hast: Spätestens in ner Wahl ist sowas der Politik ganz schnell egal.
Die Wirtschaft wird auch keine eigenen Anstrengungen aufbringen.

Also wer soll sich für stark machen?

Jedoch, die Wahrscheinlichkeit eines Staatsbankrotts hält sich bei den wirtschaftlich stabilisten Ländern sehr in Grenzen. Dazu sind auf jeden Fall die USA und Deutschland zu zählen, deutlich kritischer steht es allerdings um England, der Schweiz, Irland, Island sowie einer ganzen Reihe an osteuropäischen Staaten. Irland hält sich gegenwärtig hauptsächlich durch die Hilfen der skandinavischen Länder. Auch Länder wie Italien und Spanien, die schon vor der Finanzkrise an strukturellen Problemen zu knabbern haben, haben jetzt noch größere Probleme und sind daher auch auf die Hilfe und Mitwirkung anderer Staaten angewiesen.

Abwarten, wie das ganze abläuft.
De facto schmeißen auch die besseren Staaten aktuell Geld raus, dass sie eigentlich nicht rausgeben sollten.
Für sowas muss man keine Bürgschaften aus der Luft zaubern, da kann man auch selber drucken - und wenn man vor der Pleite steht, kann man dadurch auch nichts mehr verlieren.

Ich denke die Quintessenz des ganzen wird sein, dass sich auf jeden Fall (mittelfristig) England dem Euro-Raum annähern wird. Irland dürfte (mittelfristig) auch der EU beitreten, wodurch wiederum eine Euro-Adaption entsteht.

Island? ;)

Da ist afaik schon sehr viel Beitrittsinteresse da, ich weiß aber nicht, ob sich in der EU nach dem aktuellen Ärger mit den Ländern aus der jüngsten Erweiterung auch eine entsprechende Mehrheit finden wird.
Eine Erweiterung der Eurozone würde ich jedenfalls so schnell nicht erwarten - die Kriterien sind hart, für viele vorerst nicht zu schaffen. Und in Anbetracht der Tatsache, dass der Großteil aller Eurostaaten massive Probleme hat, obwohl sie die Kriterien mal erfüllt haben, lässt auch keine Lockerung erwarten - im Gegenteil.

Auch zeigt sich die Schweiz im Wandel, was man angesichts der Vertragsreihen der letzten 3-4 Jahren erkennen kann - nicht zuletzt auch dem Schengen-Beitritt.

Der Fand noch vor der Ausbreitung der Krise statt.
Wenn sogar schon in Deutschland die Schreie nach mehr Protektionismus lauter werden, würde ich eine weitere Öffnung der Schweiz für fragwürdig halten.

Die vergangenen Krisen zeigten, dass es lange dauern wird, bis man das zusätzlich in eine Wirtschaft (durch die Notenbanken) hineingepumpte Geld wieder entnehmen kann. Erst in dem Moment, sobald die Wirtschaftslage verbessert, kann man die Refinanzierungssätze wieder anheben.

Und da wird man sehen, wer aus der Krise gelernt hat...
(Preisfrage: Ab wann ist eine Wirtschaftslage gut?)

Sowohl die Abrwack- bzw. Umweltprämie sowie die Veränderung der Kfz-Steuer basieren aber auch auf Vorschläge und Ideen der Automobilindustrie. Besonders bei der Kfz-Steuer konnte man deren Mitwirkung und Einfluss anhand verschiedener Vorschläge bestens erkennen.
Insofern glaube ich nicht, dass diese Regelungen maßgeblich ausländischen Unternehmen helfen.

Bei der KFZ-Steuer könntest du da recht haben - wobei seitens der deutschen Autolobby eher Schadensminimierung betrieben wurde. Aber die Abwrackprämie (mit Umwelt hat sie nichts zu tun) war ein politischer Schnellschuss. Der mag keinem Autobauer schaden, aber bei den deutschen Produzenten landet nur ein Bruchteil.

Jedoch hat die Abrwackprämie auch bewirkt, dass die hohen Zuschüsse (also Rabatte) der Händler, welche im Vorjahr noch geleistet wurden, zurückgenommen wurden und durch die 2500 Euro Staatszuschuss ersetzt wurden.

Das mag die Händler freuen - aber auch in dem Fall: Bevorzugt die Händler ausländischer Billigmarken ;)
Der ach-so-großen Zahl von Angestellten in der deutschen Produktions- und Zuliefererindustrie hilft das gar nichts - nur die hätten aber einen großen Unterschied machen können (wobei man auch mal ganz klar sagen muss: Beispielsweise in der Umwelttechnik gäbs genauso viel Arbeitsplätze, die man hätte fördern können, wie bei den Autobauern. Und da ist Deutschland weltführend und Kapitalfluss ins Ausland wäre somit sehr unwahrscheinlich gewesen, weitere Vorteile in Zukunft dagegen zwangsläufig die Folge)

Jene Ersparnisse konnten die großen Unternehmen auf ihre größeren Modelle umlegen.

Da muss man aber sehr oft den Rabatt bei nem Kleinwagen einsparen, ehe man einmal nen spürbaren Rabatt bei einem großen Modell geben kann.

Insgesamt erweist sich die Abwrackprämie durchaus unterstützend für den Markt, allerdings - damit gebe ich dir recht - dürften die Unternehmen von dieser unterschiedlich profitieren. Dennoch aber können durchaus auch deutsche Unternehmen von dieser Regelung profitieren. ... Mittlerweile ist Volkswagen auch zur Nummer 2 weltweit aufgestiegen, während die anderen Unternehmen zurückgefallen sind.

Wobei auch bei Volkswagen gilt:
Vielleicht profitiert der deutsche Konzern.
Aber die durch Abwrackprämie zusätzlich geschaffene Vollarbeit (statt Kurzarbeit) findet nicht in Wolfsburg, sondern in Spanien statt.
Denn selbst die heimischen Marken, die Modelle im Abwrack-relevanten Bereich anbieten, haben gerade bei diesen die Produktion zu möglichst großen Teilen ins Ausland verlagert.

Im Kern ist die Abwrackprämie eben auch eine protektionistische Maßnahme, welche Deutschland im Alleingang durchgeführt hat, um seine Binnenwirtschaft zu unterstützen.

Imho: Nö.
Zu einer protektionistischen Maßnahme gehört, dass sie gezielt versucht, heimische Wirtschaft anzusprechen. Abgesehen davon, dass sie nur innerhalb Deutschlands gezahlt wird (was aber für absolut alle Maßnahmen der Bundesregierung zu allen Zeiten gilt - und die wertet man für gemeinhin nicht als Protektionismus pur), hat die Abwrackprämie aber eher den gegenteiligen Effekt.

Natürlich ist eine gemeinsame Lösung aller EU-27 Staaten schwierig, aber letztlich ist es unabdingbar und wohl auch effizienter, als das Herumgestochere einzelner Staaten, um eine (kurzzeitige) Wirtschaftsunterstützung zu erreichen. Weltweit trafen sich im letzten Jahr die G20 Staaten in Washington um einheitliche und gemeinsame Beschlüsse zu realisieren. Jenes Handeln war oder ist durchaus weitreichender und bedeutender als das Handeln Einzelner. Es ist nun einmal auch keine Krise, die nur in einer bestimmten Region auftritt und nur von einer Seite gelöst werden kann. Vielleicht sollte sich die EU auch daran orientieren.

Ein in großem Maßstab geplanter Eingriff in die Wirtschaft?
Das würde ja wieder am Grundprinzip rütteln ;)
 
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