Das Aus für den Wunderpanzer?
Sollte ja schon in den russischen Streitkräften eingeführt sein nun das frühe Ende. Was würde im da für ein Hype drum gemacht, nun hat er sich in der Ukraine nicht bewährt.
Der Kampfpanzer T-14 Armata galt sowohl als Galionsfigur der Modernisierung der russischen Streitkräfte als auch als Beleg für den hohen Entwicklungsstand der nationalen Rüstungsindustrie.
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Die Frage ist etwas überzogen. Dass der Armata im Moment nicht wie geplant produziert werden kann, steht seit Verhängung der Sanktionen 2022 fest. Das Ding wurde einfach mit westlicher Elektronik geplant und die fehlt. Das heißt aber nicht, dass das ganze Projekt vor dem Aus steht, sondern dass einige Komponenten neu designt werden müssen. Bis dahin stehen für Propagandazwecke gefertigten Hüllen halt nutzlos rum. Aber es ist nicht so als wenn Russland einen zweitbesten Entwurf in Vorbereitung hätte und es ist auch nicht so, als wären bislang Zweifel am Grundkonzept des T-14 aufgetaucht. Es gibt zwar einige Berichte über Teils desaströse Fehler, vor allem am Turm, sodass eine Serienfertigung selbst mit verfügbarer Elektronik nicht sinnvoll wäre. Aber wegen sowas fängt man nicht nochmal bei Null an, da wird nur der entsprechende Abschnitt überarbeitet.
Spannend wird aber in der Tat die Auswirkungen dieser Änderung auf die NATO-Rüstung sein: Im Moment hat Russlands Militäraparat definitiv andere Prioritäten und es kommen durch den Krieg auch viele neue Fakten auf den Tisch, die ohnehin Design-Änderungen nach sich ziehen dürften. Das heißt mit einem finalen Armata ist frühestens in 5, eher in 10 oder 15 Jahren zu rechnen mit Einführung auf breiter Front in 20. Es wäre für den Westen also eher blöd, die heutigen, vorerst ausreichenden Modelle in 5 bis 10 Jahren durch neue Designs zu ersetzen, denn dann könnte Russland den T-14 maßgeschneidert an die anpassen. Umgekehrt wäre es aber auch bescheuert, jetzt noch einmal große Mengen alte Designs zu fertigen und die dritte Alternative, mit dem vorhandenen Material auszukommen, bis wir unsererseits auf einen finalen Armata reagieren können, sieht auch nicht gerade rosig aus.
Armata ist für die Netzwerkzentrierte Kriegsführung ausgestattet, mit Radar und allem Schnickschnack und kostet richtig Geld und dann kommen Drohnen, für ein paar tausend Dollar und " Bumm"!
Der Motor ist eine Neuentwicklung und kann nicht im Feld repariert werden.
Wenn das Ding unverhinderbar empfindlich gegenüber Billig-Drohnen ist und wartungstechnisch nicht für den Front-Einsatz taugt, dann wäre es in der Tat am Ende. Sowas kann man in Zukunft nicht gebrauchen.
(Denke ich aber nicht. Eigentlich wurde gegenüber bestehende Designs gerade bei der Panzerung eine deutlich Verbesserung versprochen und die Wartung kann eigentlich auch nur besser werden als bislang, denn schlechter geht nicht.)
Stelle ihn in eine Reihe mit Zumwalt Zerstörern, den neuen englischen Flugzeugträgern und eigentlich auch mit F35.
Entwickelt um Geld zu verdienen und nicht Kriege gegen gleichwertige Gegner zu führen.
Hä? Die wurden alle drei entwickelt, um im Kampf gegen gleichwertige Gegner zu bestehen (d.h. gegen gleichwertige Staaten; von der Waffengattung her gehören natürlich alle drei nicht in Duell-Kategorien wie ein MBT oder ADF. Und die Zumwalts werden sowieso nicht mehr gemäß ihrer Entwicklung eingesetzt.). Das sie das vorerst selbst in einem Kriegsfall nicht machen werden, liegt halt daran, dass noch niemand anders gleichwertige Technik hat. Aber genau wie Schiffe und mittlerweile auch Kampfjet-Designs sind ja mittlerweile, genau wie MBTs, Projekte mit 40-50 Jahren Lebensdauer. Die müssen also auf das hin entwickelt werden, was potentielle Gegner in 30 Jahren haben werden, nicht auf den heutigen Stand.
Und verdienen tun die Betreiber damit keinen Cent (im Gegenteil), sondern nur die Hersteller. Aber das ist in der kapitalistischen Produktion ja immer so. (Wobei die Grenzen zwischen Markt- und Subventionsvettern-Wirtschaft gerade in den USA noch fließender als bei uns sind
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