Datenschutz gegen Stromausfall ist vergleichsweise einfach: Gut gemachtes Backup. Da sind immer Kopien der Daten da die unabhängig vom Strom sind (wie/was/wo siehe
https://extreme.pcgameshardware.de/threads/alkis-blog-48-der-backup-blog.606700/).
Was dadurch normalerweise nicht abgedeckt ist sind natürlich ganz kurzfristige Dinge. Man kann wenn man sehr vorsichtig ist über ein automatisch alle 10 Minuten oder sowas ausgeführtes Skript (oder per Tool) ziemlich feinkörnig sein Backup auf Stand halten so dass wenn der Strom weg ist nur die letzten paar Minuten Arbeit verloren gehen - wenns aber auf Sekunden ankommt (warum auch immer das im privaten Bereich so sein sollte) geht das nur über USVs und/oder spezielle Hardware die gegen Powerloss gesichert ist (beispielsweise Enterprise-SSDs die Kondensatoren drauf haben die noch Energie liefern um alle Caches wegzuschreiben wenn der Strom ausfällt).
Die Hardware selbst muss (gegen Defekte) nicht groß geschützt werden, ein Stromausfall beschädigt in 99,9% der Fällen nichts. Bedeutet wenn deine Daten gesichert sind brauchste im Blackout nichts weiter tun als hoffen dass der Strom zurückkehrt und den PC wieder anschalten. Die Hardware wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genau funktionieren wie vorher.
Aber zu konkreten Fragen...
Wenn der Strom ausfällt verschwinden doch eigentlich nur die Daten welche im Arbeitsspeicher sind oder?
Alle Daten in flüchtigen Speichern. Dazu zählt neben RAM auch beispielsweise Cache in SSDs und Festplatten (was auch RAM ist). Letzteres ist ein weit größeres Problem da dadurch Daten korrupt werden können - deswegen gibts da aber auch Sicherungsfunktionen bei Profi-SSDs wie die genannten (Tantal-)Kondensatoren.
Welche Schutzmechanismen gibt es im Netzteil?
Gegen spontanen Stromausfall - keine. Dagegen kann ein Netzteil auch nichts machen.
Kann ein Netzteil erkennen ob es gewöhnlich abgeschaltet wird oder spontan der Strom wegbleibt?
"Erkennen" nicht wirklich, da Netzteile (abseits von manchen Highest-End-Teilen vielleicht) ja keine "wissende" Elektronik haben. Ich vermute, dass ein reguläres Abschalten über ein Schaltrelais im Netzteil geringfügig andere Abläufe hat als abschalten durch Stecker ziehen sozusagen aber spätestens der Sekundärteil des Netzteiles dürfte nicht "wissen" warum jetzt kein Saft mehr kommt.
So das vielleicht noch ein bißchen Reststrom vorhanden ist, damit alles an flüchtingen Speicher bzw Daten langfristig gespeichert werden kann?
Das bisschen Reststrom ist vorhanden und sogar vorgeschrieben ("Holdup-Time"), unter anderem deswegen haben Netzteile große Primärkondensatoren. Hier reden wir aber von Zeiträumen im Millisekundenbereich, da gehts drum kurze Netzschwankungen auszugleichen (wenn mal 10ms kein Strom da ist und das Licht kurz flackert...) oder Peaks von abartigen Grafikkarten die mal ne Millisekunde lang 900W statt 350 haben wollen, nicht um Datensicherung - dafür ist die Holdup-Time VIEL zu kurz, dafür brauchste ne USV die zumindest einige Minuten hält.
wie gut können SSDs eigentlich Stromausfälle ab?
Der Hardware ist das pupsegal. Die SSD erleidet streng genommen jedes Mal nen "Stromausfall" wenn du den PC abschaltest. Nur kommt da vorher der Befehl alles wegzuspeichern und die Aufforderung des Betriebssystems Bescheid zu sagen wenns erledigt ist (erst dann wird abgeschaltet, vorher steht da "herunterfahren"...
).
Problematisch wirds nur, wenn der Ausfall wie oben gesagt unerwartet kommt und die SSD noch Daten im Cache hatte und/oder grade am schreiben war weil dann die Daten eben korrupt werden können. Der harware selbst schadet das nicht (die einzige Chance die zu beschädigen wäre ein extrem billiges netzteil zu verwenden das bei nem Stromausfall noch ne nette Spannungsspitze in die SSD ballert).