... denn hier regelt der Markt offensichtlich nicht "von alleine"...
Der Markt regelt auch gar nichts. Der freie Markt ohne staatliche Eingriffe führt immer zu riesigen Monopolen oder je nach dem Oligopolen und dann hat sich die freie Preisfindung erledigt. Das erleben wir gerade im Hard- und Softwarebereich dramatisch, weil es immer nur sehr wenige Anbieter gibt. Intel, Microsoft und Nvidia können die Preise nach belieben festsetzen.
Und mit den Chips ist es ebenso. Wenn ich mich richtig erinnere, war es vor ein paar Jahren auch die chinesische Regierung, die massiv intervenierte, als die Preise für Chips ins Uferlose stiegen, also noch vor Corona. Mal sehe, wie sie jetzt reagieren werden.
Ob das "künstliche Verknappung" ist, ist schwer zu sagen. Wenn man keinen Gewinn mehr macht, stellt man Produktionen ein. Das ist ja gerade keine Planwirtschaft. In einer Planwirtschaft werden die Bedürfnisse der Verbraucher berücksicht und entsprechende Mengen produziert. Wenn es denn immer gehen würde. In der Marktwirtschaft ist das Überleben der Kunden völlig egal, es geht immer nur um einseitige Gewinnmaximierung. In Summe scheint es erfolgreicher zu sein, im Einzelfall gibt es dramatische Schicksale. Aber wen interessieren die Verlierer, wenn es doch strahlende Gewinner gibt? Ist es nicht schön, den alten Amazonchef auf der größten Jacht zu sehen. Toll, oder? Da ist es doch egal, dass zehntausende Einzelhändler pleite sind.
Gerade der Buchmarkt mit Preisbindung war ja ein wenig etwas wie "Planwirtschaft". Und es funktionierte mit einer lebendigen Händlerschaft. Heute dominiert ein Laden das Buchgeschäft. Keine gute Entwicklung.