Weil die Edelkompakten (nein, sie sterben nicht aus) einfach qualitativ besser sind als billige DSLR/Ms.
Ja, die Edelkompaktkameras sterben nicht so schnell aus, die kosten aber auch dementsprechend.
Wenn man sich für das Geld eine Sony A6000 holt, hat man mehr davon.
Wozu sich Objektive für ein Billig-Wechselsystem anschaffen, wenn man später, mit mehr Ahnung und Anspruch eh wieder wechselt (und zwar Body und Linsen)? Das halte ich gar nicht für sinnvoll.
Als ob man die Objektive wegschmeißen muss, wenn man den Body wechselt. Am Beispiel der A6000 kann man sich E-Mount Objektive kaufen und kann man auch an allen anderen AXXX nutzen, wenn man jemals wechselt.
Man kann sie sogar den den Vollformat Bodies nutzen.
Bei Nikon und Canon ist es genauso.
MFT ist sogar noch einfacher. Da kann ich mir jeden zukünftig erscheinenden Body (egal ob Olympus oder Panasonic) kaufen und kann jedes bisher gekaufte MFT Objektiv verwenden.
Abgesehen von der Haptik gibt es keinen Grund, so einen Backstein statt eine Hosentaschen-Cam mit sich rumzuschleppen. Im Gegenteil: Als Anfänger hat man mehr Bock, sie mitzunehmen fürs rumprobieren. Sensor(-größe) ist auch noch lange nicht alles, da ist der Prozessor schon weitaus wichtiger, finde ich. Aber um solche Details zu streifen, führt hier zu nix, finde ich. Sonst könnte man so argumentieren, dass die ersten Vollformate gebraucht auch schon dreistellig kosten.
Wer keinen "Backstein" möchte, bekommt auch kleine DSLMs (A6000, A6300, A6400, A6500, Olympus EM10II & EM10III & EM5II, etliche Panasonic, Fuji XT100, Fuji XT20, Fuji XT30...)
Der Prozessor ist nur wichtig für die Geschwindigkeit und Datenverarbeitung, aber nicht für den Rest. Ein 1" Sensor ist ziemlich mickrig. Mit Bokeh ist da nicht viel los und wenn das Licht schlechter ist, ist Ende.
Da kann der Prozessor noch so gut sein.
Bestes Beispiel dazu ist die Olympus EM1 II und EM1X. Die EM1X hat zwei Prozessoren verbaut, die ähnlich wie der aus der EM1II sind.
Dennoch werden die Bilder der EM1X nicht besser und auch das Rauschen nicht. Lediglich AF, IBIS und Geschwindigkeit sind deutlich besser.
Und ja, Vollformat kosten neu auch nur noch um die 1200€ (Sony A7II, Nikon D750...). Das war mit der Grund warum ich umgestiegen bin. Dafür sind die Objektive aber auch sehr groß und schwer. Wer das nicht möchte, darf kein Vollformat kaufen.
Deswegen ist für normale Leute ein MFT Sensor der beste Kompromiss. Wenn man einen kleinen Body möchte, gibt es den bei MFT und wenn man einen großen möchte, gibt es den bei MFT.
Die Objektive sind alle klein, leicht, qualitativ hochwertig und verhältnismäßig günstig. Die Bildqaulität ist auch gut.
APS-C DSLMs lohnen sich meiner Meinung nach weniger, weil die Kameras und (sehr gute) Objektive stellenweise so viel kosten wie Vollformat Kameras und weil sie insgesamt nicht viel kleiner sind (außer man nutzt die A6000 nur mit dem 16-50 Pancake). Da kann man dann gleich auf Vollformat gehen
Wie gesagt, fürs Ausprobieren und Lernen und mit dem Anspruch "von allem ein bisschen fotografieren" halte ich die (guten) Kompakten für am besten. Was den Funktionsumfang angeht, stehen sie den DSLM/Rs in dem Preisbereich einfach in nichts nach.
Sie werden nie das Bokeh, den Dynamikumfang und das Rauschverhalten eines größeren Sensors erreichen. Die Physik verhindert das einfach.
Außerdem ist man an das integrierte Objektiv gebunden.
Ein (umgerechnet auf KB) 24-70mm an der RX100V ist ein normales Zoomobjektiv, das man für jede Kamera bekommt. Bei allen DSLRs / DSLMs sind die aber besser.
Möchte ich doch mehr Macro fotografieren, kaufe ich ein spezielles Macro Objektiv. Möchte ich Tiere, Sport usw. fotografieren, dann hole ich mir ein Tele.
Das 24-70mm reicht für Landschaft und für Portraits kann man es auch nutzen. Mit der Blende der RX100V von umgerechnet 7,6 bei 70mm hat man aber bei Porträts kaum Bokeh.
Die RX100VI hat ein 2.8-4.5 9-72mm, also einen größeren Brennweiten Bereich, aber da kann man Bokeh auch knicken ( wirkt wie Kleinbild F7.6-12,3 24-200mm).
Das ist somit für mehrere Bereiche einsetzbar, die kostet aber auch 1200€ und das würde ich nie für so eine Kamera ausgeben.
Die erste RX100 kostet auch noch knapp über 300€ F1.8-4.9 10,4-37mm (wirkt wie Kleinbild F5-13 28-100mm) und somit auch kein Bokeh.
Da spart man lieber etwas länger oder legt mehr drauf und bekommt ein besseres System, das man auch ausbauen kann.
Bei der Olympus EM10III bekommt man z.B. aktuell ein 45mm F1.8 kostenlos dazu. Das ist eine hervorragende Portrait Linse.
Die Kamera gibt es auch im Kit mit anderen Objektiven und dann kann man sich z.B. das Kit mit dem Pancake nehmen. Dann hat man auch ein kleines, leichtes System, kann bei Bedarf das Objektiv wechseln, hat einen größeren Sensor als bei den Kompaktkameras und hat weitaus mehr Funktionen und einen IBIS.
Ich habe vor über 9 Jahren mit einer Nikon D5100 (glaube ich) angefangen, also eine DSLR. DSLMs gab es da noch nicht bzw. waren da noch nicht so bekannt, wenn es welche gab.
Eine Kompaktkamera hatte ich zuletzt als Kind.
Die DSLR habe ich mir bewusst gekauft, weil ich mich damit auseinandersetzen wollte und weil ich unterschiedliche Brennweiten nutzen wollte. Die Hat damals mit 2 Objektiven auch um die 800€ gekostet.
Aber ich wusste, dass ich fotografieren wollte, auch wenn ich von Blende, Zeit und ISO keine AHnung hatte. Das habe ich mir dann aber selbst mit der Kamera beigebracht.
Außerdem wirkte eine DSLR in der Hand viel anders als eine kleine Kompaktkamera ohne Sucher etc.
Dadurch bin ich auch vom Geknipse weggekommen, denn die DSLR habe ich bewusster eingesetzt, während man mit der Kompaktkamera einfach mal alles mögliche geknipst hat, denn man hatte sie ja eh dabei.
Eine Kompaktkamera würde ich mir nur wieder kaufen, wenn ich Urlaubsbilder machen möchte, die etwas besser sind als mit dem Handy.
Bevor ich dann aber dafür 500-1000€ ausgeben würde, würde ich lieber mein Handy nutzen, auch wenn die Qualität schlechter ist.
Will ich bewusst fotografieren, schnappe ich mir meine beiden Kameras, packe sie in den Rucksack und fertig.